Warum der richtige Schnuller so wichtig ist

Wussten Sie, dass es durch herkömmliche Schnuller und durch Daumenlutschen bei fast 70 % der Kinder zu Zahnfehlstellungen und Kieferverformungen kommt? Die späteren Folgen sind unangenehme und teure kieferorthopädische Behandlungen.

 

Normale Schnuller mit runder Zapfenform und Daumenlutschen bewirken durch ihren Druck, dass der Gaumen nach oben verformt wird und die Kieferbögen zu schmal bleiben (vgl. die Grafik unten).

 

Sie führen außerdem zu einem sog. Offenen Biss, bei dem die oberen und unteren Schneidezähne nicht mehr aufeinander kommen und die oberen Schneidezähne wie "Hasenzähne" nach vorne stehen.

 

Wenn Sie Ihrem Kind das ersparen wollen, sollten Sie, wenn Sie nicht komplett auf einen Schnuller verzichten können, einen medizinischen Schnuller wählen. Aber Vorsicht: Auch diese Schnuller verhindern nicht vollständig den negativen Einfluß des Schnullerns auf die Gebissentwicklung Ihres Kindes!

 

Also am besten ab dem 2. Lebensjahr komplett auf den Schnuller verzichten, sodaß es erst gar nicht zu einer Fehlentwicklung der Kiefer kommt!

Der richtige Schnuller schützt vor Verformungen der Kiefer und Verschiebungen der Zähne. (© Curaden Swiss GmbH)

Der falsche Schnuller ...

Solche Schnuller empfehlen wir Zahnärzte nicht, weil sie zu einem offenen Biss führen können (© Andrew Bruce - Fotolia.com)

... und seine Folgen

Schnuller mit dickem Zapfen sind grundsätzlich falsch: Durch die ungünstige Form werden die Schneidezähne zu einem offenen Biss auseinander gedrängt, der Gaumen nach oben verformt und der Oberkiefer bleibt zu schmal.

Welchen Einfluss der Schnuller auf die Form der Kiefer hat. (© Curaden Swiss GmbH)

So wählen Sie den richtigen Schnuller für Ihr Baby aus

Tipps vom Zahnarzt: Worauf Sie bei der Wahl des richtigen Schnullers achten müssen! (© nyul - Fotolia.com)

Verträglichkeit: Der gesamte Schnuller sollte aus biokompatiblem, speichel- und bruchfestem Material hergestellt sein. Er darf keine schädlichen Weichmacher oder Farben enthalten.

 

Schnullerschild: Es muss aus weichem Silikon bestehen und vom Unterkiefer abstehen. Das begünstigt die Entwicklung des Unterkiefers und der Lippenmuskulatur. Außerdem muss das Schnullerschild Belüftungslöcher haben, damit es zu keinen Hautreizungen durch Feuchtigkeit kommt.

  

Form: Der "Zapfen" selbst sollte flach und breit sein, damit er keinen Druck auf das Gaumendach ausübt und die Verbreiterung des Oberkiefers fördert.

 

Schaft (Ansatz des Zapfen am Schnullerschild): Er muss flach sein, damit die Ober- und Unterkiefer-Schneidezähne nahe beieinander bleiben und kein offener Biss entsteht.

 

Hygiene: Der Schnuller sollte aus einem Stück sein, damit sich keine Bakterien in Verbindungsstellen ansammeln können.


Tipps vom Zahnarzt zum Schnuller-Gebrauch

Schnuller vorher ablutschen? Das sollten Sie niemals machen, weil Sie Ihre Mundbakterien auf Ihr Baby übertragen und es mit schädlichen Bakterien anstecken könnten.

 

Schnuller in Honig tauchen? Auch das sollten Sie unterlassen. Süßes auf dem Schnuller kann die Zähne Ihres Babys schädigen.

 

Nur, wenn notwendig: Lassen Sie Ihr Kind nur dann schnullern, wenn es wirklich sein muß. Häufig hat Ihr Kind andere Bedürfnisse, wenn es unruhig ist: Hunger oder das Bedürfnis nach Zuwendung und Zärtlichkeit.

  

Nur kurz: Geben Sie den Schnuller eher selten und auch nur kurz. Das Saugbedürfnis ist oft schon nach wenigen Minuten gestillt.

 

Nicht die ganze Nacht: Nehmen Sie den Schnuller nach dem Einschlafen aus dem Mund Ihres Kindes.

 

Nicht in Versuchung führen: Lassen Sie nicht mehrere Schnuller in der Wohnung herumliegen, damit Ihr Kind nicht dazu verführt wird, öfter als notwendig einen Schnuller zu benutzen.

Der Abschied vom Schnuller . . . . .

Ab dem zweiten Lebensjahr sollte Ihr Kind ohne Schnuller auskommen (das gilt auch für die Nuckelflasche und das Daumenlutschen). Sonst kann es zu Verformungen der Kiefer kommen, die später kieferorthopädisch korrigiert werden müssen.

 

Stoppi - Abgewöhnung vom Schnullerum Schnuller (© proDente e.V.)
"Stoppi"

Manchmal ist diese Entwöhnung nicht einfach.

 

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Ein "offener Biss" ist die Folge von zu langem Schnuller oder Daumenlutschen. Die Backenzähne haben Kontakt, die Frontzähne nicht, weil der Schnuller/Daumen immer dazwischen war. Sie sehen deutlich die Zunge zwischen den Frontzähnen - dieses Kind lispelt auf Grund des "offenen Bisses".


Weitere Infos und Abgewöhnungs-Tipps!


Stillen oder Babyflasche: Was empfehlen Zahnärzte? (© inna astakhova - Fotolia.com)

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